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Klein und rund: Kreativ werden mit Bommelborte

Ob an Kissen, Vorhängen oder sogar an Zuckertüten: die Bommelborte ist ein beliebtes Mittel, um kreativ Sachen aufzuhübschen und ihnen das gewisse Etwas zu verleihen. Du hast Lust, diese selbst zu machen oder möchtest wissen, was du bei der Verarbeitung beachten musst? Dann haben wir hier den passenden Beitrag für dich. Informiere dich zusätzlich noch über die Geschichte des Pompons und wie du eigene kleine Exemplare herstellen kannst. Lies jetzt weiter!

Bommelborte: So kamen wir zu der kugeligen Verzierung

Charakteristisch für die Bommelborte sind natürlich die kleinen Bälle aus Wolle. Diese werden je nach Region ganz unterschiedlich genannt. So kannst du sie unter Plümmel, Bolle oder Boppel kennen. Oder aber du benutzt die französische Variante: Pompon. Übrigens: Wenn die Form nicht an eine Kugel erinnert, sondern eher langgestreckt und pinselartig ist, hast du es mit einer Quaste oder Troddel zu tun. Doch wir beschäftigen uns hier mit dem runden Exemplar. Und gerade der französische Name gibt einen Hinweis auf die Herkunft.

Eine Person blickt direkt in die Kamera und hat verschiedenfarbige Bommeln im Gesicht
Foto: ©Monstera, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: Pexels.com

Anfang des 19. Jahrhunderts wurden sie vor allem in Frankreich, aber genauso in anderen europäischen Ländern als Teil der militärischen Uniform verwendet. Hier fanden sie Platz auf den Kopfbedeckungen und hatten unterschiedliche Farben und Formen. Diese dienten unter anderem zur Kennzeichnung der Gattung des Regiments. Doch gerade bei der Marine hatten sie noch eine andere praktische Funktion. Da die Decken der Räume unter Deck relativ niedrig waren, fungierten die Bommeln wie eine Art Stoßdämpfer und schützten die Köpfe vor unschönen Verletzungen.

Auch an verschiedenen Trachten gehören Pompons dazu. Manche werden dabei an Tüchern oder Kopfbedeckungen befestigt. Einer der Bekanntesten ist dabei wohl der Bollenhut, den man im Schwarzwald trägt. Hier handelt es sich um einen Strohhut, den Frauen aufziehen, um anzuzeigen, ob sie unverheiratet (rote Bommeln) oder bereits den Bund der Ehe eingegangen sind (schwarze Bollen). Dabei haben die insgesamt 14 Bälle aus Wolle unterschiedliche Größen. Die Erklärung, woran das liegt, ist im Laufe der Zeit leider verloren gegangen.

Nahaufnahme von vielen kleinen Bommeln in unterschiedlichen Farben, teils glitzernd
Foto: © Eliza Diamond, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: Unsplash.com

Von der Bommel zur Borte: Lebe deine Kreativität aus

Nachdem der geschichtliche Hintergrund des Pompons klar ist, geht es jetzt um das Herstellen einer Bommelborte. Zwar kannst du auch die verschiedensten Ausführungen ohne Probleme in jedem Handarbeitsladen kaufen, doch gerade das selber kreativ werden macht doch noch viel mehr Spaß. Hier hast du die Möglichkeit, deine Wollbälle so groß oder klein wie möglich zu gestalten und genau die Farben zu verwenden, die du dir für dein Projekt wünschst.

So stellst du niedliche Pompons her

Gerade bei besonders kleinen Pompons stellt sich relativ schnell die Frage: Wie soll das bitte funktionieren? Wir alle haben wahrscheinlich die großen Pendants in der Schule mithilfe von Schablonen aus Pappe gemacht, aber diese sind für eine so delikate Angelegenheit dann doch zu mächtig. Deshalb haben wir hier für dich die Gabelmethode. Nimm dafür beispielsweise eine Kuchengabel, damit das Ganze so klein wie möglich wird.

Person schneidet mit einer Schere eine Bommel aus Wolle zurecht
Foto: ©fotoblend, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: Pixabay.com

Du brauchst:

  • Wollfäden (können auch Reste sein)
  • eine kleine Gabel
  • eine Schere

So geht’s:

  1. Beginne damit, einen Faden (zwischen 10 und 15 cm lang) in die mittlere Lücke zwischen den Zinken durchzuziehen und von beiden Seiten etwa gleich lang heraushängen zu lassen. Damit bindest du später das Ganze zusammen.
  2. Halte diesen nun mit einer Hand an der Gabel fest, damit er beim nächsten Schritt nicht eingewickelt wird.
  3. Jetzt geht es ans eigentliche Pomponmachen. Nimm dafür einen neuen Faden und schlinge ihn horizontal immer wieder um die äußeren beiden Zinken herum. Dabei sollte der Anfang relativ locker sein und nach Außen wickelst du immer fester. Mach das so lange, bis das Ganze auf beiden Seiten ungefähr einen halben Zentimeter ist.
  4. Hole nun den Faden, den du als Erstes zwischen die Zinken gesteckt hast, hervor. Knote diesen zusammen, sodass die Wollschlaufen, die du um die Gabel gewickelt hast, fest miteinander verbunden sind. Ein Doppelknoten hilft hier auf jeden Fall.
  5. Schneide jetzt mit einer Schere an den beiden Seiten der äußeren Zinken entlang die Stricke auf.
  6. Streife deine Bommel ab und rolle sie zwischen den Händen, damit sie zu einer wirklichen Kugel wird. Schneide abschließend Überstehendes ab, sodass alles gut in Form kommt.
Eine fertige Bommel liegt auf einem Tisch, die dafür verwendete Schere daneben
Foto: ©fotoblend, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: Pixabay.com

Wenn du besonders kleine Pompons herstellen möchtest, dann kannst du auch z. B. zwei Q-Tips verwenden. Befestige die zwei am besten mit Klebeband aneinander, damit nichts wegrutscht, und gehe so vor, wie oben beschrieben. Verwende dabei jedoch eher einen dünneren Faden wie zum Beispiel Häkelgarn oder Ähnliches. Übrigens: Arbeite auch mal mit unterschiedlichen Farben bei einer Bommel. Somit bekommst du ein noch bunteres Ergebnis. Denn die verschiedenen Wollfäden lassen sich mischen, wenn du sie einfach fest genug um die Gabel oder deine Q-Tips wickelst.

Ganz unkompliziert: Bommelborte selber machen

Hast du bereits mit der Herstellung der verschiedenen Pompons begonnen? Perfekt. Dann kannst du langsam mit der eigentlichen Bommelborte weitermachen. Hier eignet sich eigentlich jedes Webband, das du vielleicht noch vom letzten Geschenkeeinpacken zu Hause hast. Wenn du aber noch nach einem ganz bestimmten suchst, dann schau einmal in unserem Online-Shop bei den Borten vorbei.

Auf einem Tisch liegen Bommeln in neutralen Farben und dazu passende Borte
Foto: ©Алекке Блажин, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: Pexels.com

Generell kannst du hier jedes Material verwenden, das dir über den Weg läuft. Am besten misst du den Stoff zunächst einmal ab und überlegst dir, wie viele Bommel du brauchst, damit diese möglichst regelmäßig daran befestigt werden können. Verwende dazu beispielsweise ein Maßband und markiere die Stellen, an die ein Pompon kommen soll, auf der Rückseite mit einem Stift oder Schneiderkreide. Übrigens: Solltest du mit einem Band arbeiten, das einen Gummi enthalten hat, empfehlen wir dir, dieses nicht straff zu ziehen, da sonst die Abstände bei der eigentlichen Form verfälscht werden.

In der Regel arbeitest du wahrscheinlich mit eher kleinen Bommeln, weswegen es sich anbietet, dass du diese mit einer Sicherheitsnadel erst einmal feststeckst. Anschließend raten wir dir dazu, das Ganze mit Hand und einem festen Stich anzunähen. Wenn du nicht ganz sicher bist, welchen du dafür verwenden solltest, dann geben wir dir einen ersten Überblick in unserem Beitrag zu den Sticharten.

Helle Borte liegt auf einem Tisch, im Hintergrund sind verschwommen Bommel zu erkennen
Foto: ©Алекке Блажин, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: Pexels.com

Das lässt sich alles mit deiner Bommelborte anstellen

Deine Bommelborte ist fertig und bereit, die unterschiedlichsten Dinge zu verzieren? Hierbei kommt es natürlich auf das Material an, auf welchem du sie anbringen möchtest. Damit das gelingt und du ein tolles Ergebnis am Ende erreichst, möchten wir dir im Folgenden Tipps mit auf den Weg geben, was währenddessen zu beachten ist.

Hol Nadel und Faden raus und beginne mit dem Nähen

Du möchtest deine Kissen, Decken oder Kleidersäume mit einer selbstgemachten Bommelborte verzieren? Dann gibt es einige Möglichkeiten, um diese an Stoff zu befestigen. Doch zuvor kommt es natürlich darauf an, ob dieser elastisch ist oder nicht. Wir raten dir, gerade wenn du erst mit dieser Art der Verzierung beginnst, einen unelastischen Untergrund zu verwenden. Lässt sich das nicht einrichten, dann gilt hier, wie oben, dass du das Ganze nicht straffst, da sich sonst alles später verzieht.

Im Hintergrund ein Glas mit Milch und zwei Strohhalmen, im Vordergrund ein Zierteller mit Keksen. Der Tisch ist mit Bommeln dekoriert
Foto: ©American Heritage Chocolate, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: Unsplash.com

Egal, welchen Stoff du verwendest: Es ist auch hier ratsam, die Borte mit den Pompons erst einmal festzustecken, damit du sehen kannst, wie alles am besten fällt. Achte ebenfalls darauf, dass nichts verdreht ist und alle Bommeln entsprechend liegen, wie sie sollen. Danach gilt es zu entscheiden, welche Technik du anwenden möchtest, um das Zierband am Untergrund zu befestigen.

Eine Möglichkeit ist beispielsweise die Nähmaschine. Hast du diese nicht zur Hand oder möchtest selbst mit Nadel und Faden arbeiten, empfehlen wir dir, dass du einen wirklich engen Stich benutzt. Ein Zickzackstich eignet sich hier zum Beispiel gut. Suchst du eher nach einer weniger aufwendigen Option? Dann ist ein Bügelband dein Freund. Einfach zwischen Stoff und Borte legen und mithilfe deines heißen Bügeleisens festkleben. Aber Achtung: Geh vorab sicher, dass alle Materialien diese Temperatur auch vertragen!

Ein kleines Kind mit Schnuller steht am Strand und trägt eine Jacke, auf der Bommel befestigt sind
Foto: ©Colin Maynard, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: Unsplash.com

Auch beim Basteln ein Hingucker

Bommelborten kannst du auch wunderbar zum Basteln benutzen. So bieten Sie eine tolle Möglichkeit, z.B. Schultüten oder Karten zu verzieren. Hier sind Nadel und Faden dann eher nicht gefragt, obwohl du tatsächlich auch auf Papier nähen kannst, wenn es stabil genug ist. Stattdessen lässt sich hier aber unter anderem ganz einfach mit Heißkleber arbeiten. Achte darauf, dass du nicht zu viel verwendest und dass der Kleber gut erkaltet ist, damit alles wirklich hält.

Du hast keine Heißklebepistole gerade zur Hand? Kein Problem. Es gibt mittlerweile besonders starken Textilkleber, mit denen du die Borte ebenfalls befestigen kannst. Auch Klebeband für Stoffe sind keine Seltenheit mehr. Zudem stellen Sprühkleber eine weitere Option dar, vor allem für größere Bereiche.

Ein Kind trägt eine Krone aus Papier, die mit Bommeln verziert wurde
Foto: ©Monstera, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: Pexels.com

Am besten probierst du dich hier einmal durch die verschiedenen Angebote durch, damit du das Passende findest. Das und noch mehr ist mit einer selbstgemachten Borte aus Pompons möglich. Sei einfach kreativ und lass deiner Fantasie freien Lauf. Mit einer solchen bunten Dekoration lassen sich so einige Dinge verschönern.

Noch mehr Inspirationen für deine Bommelborte

Weil die Möglichkeiten so vielfältig sind, möchten wir dir zum Abschluss noch ein paar mehr Inspirationen mitgeben, wie du dein Zuhause verschönern kannst. Verziere mit einer Bommelborte doch zum Beispiel mal:

  • Lampenschirme
  • Kulturbeutel
  • Schals
  • Säume bzw. Nähte von Kleidungsstücken
  • Teppiche
  • Tischdecken
  • Vorhänge
  • Taschen
  • Geschenkverpackungen
  • Karten
  • Fotoalben
Eine Person trägt Schuhe, die mit bunten Bommeln verziert wurden
Foto: ©Samia Liamani, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: Unsplash.com

Das und noch mehr ist mit einer selbstgemachten Bommelborte möglich. Sei einfach kreativ und lass deiner Fantasie freien Lauf. Mit einer solch bunten Dekoration lassen sich so einige Bereiche verschönern. Probier’s aus!

Weiterführende Links
www.regenbogen.de/…/woher-kommt-der-bommel-der-muetze
www.de.wikipedia.org/…/Pompon_(Uniform)
www.de.wikipedia.org/…/Bommel_(Textilien)
www.farbkekse.de/…/bommel-selber-machen/
www.youtube.com/watch?v=gUHrjX8ZW4Q

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