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Früh übt sich: Nähen mit Kindern

Arbeitest du gern mit Nadel, Faden bzw. Maschine, weißt du sicher, wie entspannend, praktisch und kreativ dieses Hobby sein kann. Gute Gründe also, es auch an deine Lieben weiterzugeben – selbst an die Kleinsten. Selbstverständlich können diese vorerst nur simple Projekte umsetzen. Warum du dem Nähen mit Kindern trotzdem eine Chance geben solltest und wie es zum Erfolg für die ganze Familie wird, liest du hier!

Nähen mit Kindern: warum eigentlich?

Auf diese Frage gibt es mehr als eine Antwort. Es ist eine fesselnde Aufgabe bzw. eine sinnvolle Beschäftigung für daheim, die etwas Abwechslung zu elektronischen Medien bietet. Zudem kann sie zum Hobby der ganzen Familie werden und das Weitergeben von Wissen zwischen den Generationen fördert das Gemeinschaftsgefühl.

Zwei ältere Damen sitzen auf einem Sofa und nähen ein Kleid. Daneben steht ein Kind, dem eine der Frauen gerade eine Nadel zeigt
Foto: © The National Library of Medicine, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: Unsplash.com

Hinzu kommt das Arbeiten mit den Händen. Gerade Kleinkinder müssen die Welt aktiv erfahren, um so ihre feinmotorischen Fähigkeiten zu stärken. Gleichzeitig unterstützt es die Entwicklung der Konzentration, Kreativität, des dreidimensionalen Denkens, des Geschicks und Durchhaltevermögens.

Erinnere doch einmal an deine eigenen Anfänge. Wie stolz hast du dich gefühlt, als du dein erstes, eigenständig geschaffenes Projekt in den Händen hieltst? Nichts anderes passiert beim Nähen mit Kindern. Auch sie können dadurch wesentlich an Selbstbewusstsein hinzugewinnen. Das haben auch wissenschaftliche Studien bereits mehrfach belegt.

Ab wann können Kinder nähen lernen?

Die wichtigste Frage ist wohl, ab wann das Nähen mit Kindern überhaupt realistisch ist und nicht zu unnötigen Frustrationen führt. Tatsächlich können sie bereits im Kindergarten mit den ersten Übungen beginnen. Allerdings empfehlen wir hier, erst einmal auf die Nähmaschine zu verzichten und stattdessen mit stumpfen Nadeln und grobem Stoff zu arbeiten.

Auf einer Lochplatte wurde mit bunten Fäden eine Katze genäht
Foto: © Efraimstochter, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: Pixabay.com

Ab der Grundschule dürfen die Projekte dann schon etwas anspruchsvoller werden und sie können auf spitze Nadeln umsteigen. Der Nachwuchs hat bekanntlich keine Angst vor neuen Herausforderungen und auch ein kleiner, versehentlicher Pieks in den Finger ist schnell vergessen.

Kids im Alter von acht bis neun, die bis hierher bereits eine Begeisterung für die ersten Stiche gezeigt haben, können es meist kaum abwarten, eine Nähmaschine zu benutzen. Theoretisch kannst du ihnen den Einstieg mit einem Kinder-Modell erleichtern. Doch mit Vorsicht und elterlichen Beistand an ihrer Seite könnt ihr diesen Schritt auch überspringen. Das wichtigste ist, die kleinen Lehrlinge gut einzuweisen und deren Sicherheit zu priorisieren.

Startest du selbst erst richtig durch? Dann wirf einen Blick auf unseren Beitrag zum Nähen für Anfänger!

Richtig vorbereitet: Material fürs Nähen mit Kindern

Haben du und der Nachwuchs Lust, gemeinsam durchzustarten? Dann benötigt ihr das passende Material. Was genau du für das Nähen mit Kindern alles brauchst, findest du hier.

Der richtige Stoff für einen gelungenen Einstieg

Du kennst es sicherlich von dir selbst: Das Nähen mit dem Lieblingsstoff bereitet am meisten Freude. Sobald die Kinder etwas mehr an Erfahrung gewonnen haben, werden sich mit Sicherheit auch bei ihnen favorisierte Textilien hervortun. Bis dahin empfehlen wir allerdings, mit Baumwolle oder Webware zu starten. Durch diese gestaltet sich das Nähen für Anfänger am einfachsten, da sie nicht stark verrutschen oder zu dehnbar sind.

Bunte Stoffe, die aufgerollt und gestapelt wurden
Foto: © Engin_Akyurt, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: pixabay.com

Zudem hast du davon meist schon etwas daheim zur Verfügung, selbst wenn du mit den Kindern in das Hobby startest und ihr alles gemeinsam lernt. Greift einfach zu alten, unbenutzten Tischdecken, Geschirrtüchern, aussortierten Hemden und Hosen oder Baumwollbettwäsche. Übt eure Stiche auf Stoffproben und macht euch ans Werk, sobald ihr euch sicher genug fühlt.

Etwas geübtere Anfänger, die schon Erfahrung mit der Maschine gemacht haben und Rundungen nähen können, dürfen sich auch an dehnbareren Textilien wie Jersey oder Sweat versuchen. Achtet nur darauf, dass ihr hier alles exakter und sorgfältiger zuschneiden müsst.

Die kleinen Utensilien nicht unterschätzen

Selbstverständlich benötigt es für das Nähen mit Kindern etwas mehr, als nur den geeigneten Stoff. Überprüfe deswegen einmal unsere Liste und schau, ob du alles parat hast:

  • Nadeln: Achte auf Qualität. So vermeidest du frustrierende Fehlstiche. Wir empfehlen ein kleines Sortiment aus:
    • Handnähnadeln für die Probeversuche zum Start
    • Universalnadeln in verschiedenen Stärken für erste größere Projekte
    • Jerseynadeln für geübte Näher
  • Nähgarn: Hier sollte die Güte ebenfalls stimmen, besonders wenn ihr mit der Maschine arbeitet. Sonst resultieren daraus Fehlstiche oder reißende Fäden.
  • Stoffklammern statt Stecknadeln eignen sich besonders für sehr kleine Kinderhände. Habt ihr keine daheim, eignet sich auch ein Fingerhut zum Schutz. Eine weitere Möglichkeit ist schmales, doppelseitiges Klebeband. Allerdings solltet ihr vermeiden, direkt darauf zu nähen, damit die Nadeln nicht verkleben.
  • Kleine Stoffscheren für Kinder sind ein absolutes Muss, da die normalen Modelle viel zu groß sind. Aber Achtung: Diese Werkzeuge sind nicht stumpf. Darum immer nur unter Aufsicht benutzen lassen.
  • Ein kleines Notizbuch, in dem die Kinder Stiche, Ideen oder wichtige Vokabeln wie “verriegeln” oder “Fadenspannung” festhalten können. Alternativ kann man natürlich auch einfach ein Nähbuch kaufen.
Stoffreste, Stickutensilien und zahlreiche Garnrollen in verschiedenen Farben liegen auf einem hellen Teppich
Foto: © Casey Chae, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: Unsplash.com

Tipps rund ums Nähen mit Kindern

Damit ihr so schnell wie möglich Erfolge feiern könnt, haben wir einige nützliche Hinweise zum Nähen mit Kindern zusammengetragen. Behaltet ihr diese im Hinterkopf, wird das neue Familienhobby sicher zum Spaß für alle Beteiligten.

Der geeignete Nähplatz

Einen passenden Ort zu finden, an dem ihr ungestört arbeiten könnt und genügend Fläche für eure Materialien habt, ist nicht immer einfach. Denn die Kleinen müssen beim Nähen mit der Maschine auch nah genug und vor allem gerade am Tisch sitzen und trotzdem mit dem Fuß das Pedal erreichen können.

Kinderhände, die Stoff durch eine Nähmaschine schieben
Foto: © Ashley Diane Worsham, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: Unsplash.com

Nehmt deshalb nicht den erstbesten Platz in eurer Wohnung. Probiert etwas herum oder investiert vielleicht in ein paar kindgerechte Möbel. Ist das keine Option, könnt ihr versuchen, das Pedal durch eine Kiste oder einen Hocker etwas höher zu positionieren.

Sicherheit beim Nähen mit Kindern

Das A und O beim sicheren Nähen mit Kindern ist, sich Zeit zu lassen. Sei es beim Zuschneiden von Stoffstücken, dem Platzieren von Nadeln oder dem Umgang mit der Maschine. Bei Letzterem hat es sich bewährt:

  • das Gerät gemeinsam genau unter die Lupe nehmen
  • das Einfädeln des Garns üben
  • erst einmal die Geschwindigkeit herunterschalten
  • die Kinder mit dem Nähpedal vertraut machen lassen
  • ausschließlich mit elterlichem Beistand arbeiten
  • im Leerlauf die Kommandos “Start” und “Stopp” üben
Ein Junge sitzt an einem Holztisch und näht an einer Nähmaschine, im Vordergrund steht ein Krug
Foto: © Krzysztof Biernat, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: Pexels.com

Geduld und Genauigkeit

Geduld ist beim Nähen mit Kindern wahrlich die höchste Tugend. Vergiss nicht, dass auch du wahrscheinlich recht langsam begonnen hast und nicht immer alles sofort funktionierte. Versuche dich deshalb immer wieder daran zu erinnern, dass es nicht darauf ankommt, ein perfektes Endergebnis in den Händen zu halten. Nehmt euch Zeit und teilt die Arbeitsschritte auf mehrere Tage auf. Auf diese Weise können sich alle gut genug konzentrieren und verlieren nicht die Lust.

Unterschätze Kinder auch nicht. Oftmals überraschen uns die Kleinen mit ihren Fähigkeiten. So sind auch viele der Jüngsten in der Lage, schon recht genau zu arbeiten. Das heißt jedoch nicht, dass man sie dabei nicht unterstützen darf. Spart nicht an Markierungen mit Washi-Tape oder angezeichneten Linien. Das erleichtert das Einhalten der Nahtzugabe. Gegebenenfalls könnt ihr die Aufgaben auch aufteilen: Du fädelst ein und der Nachwuchs näht.

Ein kleines Mädchen näht an einer Stoffpuppe, die von einer erwachsenen Person gehalten wird
Foto: © cottonbro studio, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: Pexels.com

Und das Wichtigste: Vergesst nicht, Erfolge zu feiern. Das erste eigene, vollendete Nähprojekt ist eine große Sache und ein wichtiger Schritt in der erfolgreichen Fortsetzung des Hobbys. Zeig den Kindern, dass es sich gelohnt hat, auch wenn zwischenzeitlich mal ein paar kleine Patzer passiert sind. Denn nur so hilfst du ihnen, Resilienz sowie Widerstandskraft aufzubauen, Krisen zu bewältigen und selbstsicherer durchs Leben zu schreiten.

Hier findest du zwei Nähideen für Anfänger, die richtig Spaß machen

Nähen mit Kindern: Welche Projekte eignen sich?

Egal ob als Erwachsener oder als Kind – Nähanfänger sollten mit einfachen Projekten starten, damit der Spaß an der Sache im Vordergrund stehen kann. Probiert euch beispielsweise an:

  • Turnbeuteln, die man voller Stolz beim Schulsport oder im Kindergarten vorzeigen kann
  • Geldbeutel mit viel Platz für Taschengeld oder anderen Schätzen
  • einem Nackenhörnchen, das die lange Fahrt in den Urlaub etwas bequemer gestaltet
  • einer Geburtstagskrone, die auf der Party zum absoluten Hingucker wird
  • einem selbstgemachter Loopschal, der beim Spielen draußen vor Wind oder niedrigen Temperaturen schützt und dabei noch super aussieht
Zwischen Bäumen ist eine Wimpelkette aus Stoff aufgespannt
Foto: © Manuel Hoster, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: Unsplash.com

Hierzu noch ein abschließender Hinweis: Solltest du dich als erwachsener Beistand selbst noch nicht sicher im Nähen fühlen oder nicht alle Materialien beisammen haben, eignen sich für den Einstieg vorgefertigte Nähsets hervorragend. Versucht es doch einmal. Wir sind schon ganz gespannt auf eure Kreationen!

Weiterführende Links
www.magazin.snaply.de/die-10-besten-tipps-tricks-fuer-das-naehen-mit-kindern/
www.brigitte.de/…/selbermachen/naehen-mit-kindern—5-tipps-11058746.html
www.fruehe-bildung.online/…/naehen-mit-kindern
www.traumbeere.de/…/naehen-mit-kindern-mehr-als-nur-ein-hobby/
www.haushaltstipps.net/naehen-mit-kindern/
www.blog.westfalenstoffe.de/tipps-zum-naehen-mit-kindern/

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