Unsere Haustiere gehen mit uns durch dick und dünn, kuscheln, trösten und werden zu treuen Gefährten. Daher liegt es nahe, dass wir auch ihnen ab und zu etwas Gutes tun wollen. Spielzeuge, Kleidung und Zubehör können aber teils recht teuer sein. Unser Tipp: selber Nähen. Hund, Katze oder Hamster – jeder der Vierbeiner freut sich. Was du alles kreieren kannst und welcher Stoff tierfreundlich ist, erfährst du hier!
Was kann man für Hunde und Katzen nähen?
Bevor wir zum benötigten Material oder den konkreten Anleitungen kommen, hier erst einmal ein paar Ideen, was überhaupt möglich ist. Bedenke aber vor allem bei Kostümen, dass diese deinem Tier schnell unnötigen Stress bereiten können. Setzte daher lieber auf tatsächlich praktische Kleidungsstücke.
Nähen für Hunde | Nähen für Katzen |
|
|
Einiges an Zubehör überschneidet sich natürlich auch. So kannst du für deine Vierbeiner – egal, ob groß oder klein – beispielsweise Zerrspielzeug, Teppiche, Betten, Bälle, Zubehör-Taschen oder Fressnapf-Unterlagen nähen.
Nähen für Hund und Katze: tierfreundliches Material
Ähnlich wie bei Kindern kannst du auch bei Tieren nicht einfach mit jedem Stoff nähen. Für Hunde und Katzen soll es schließlich nicht nur gemütlich werden oder Spaß bringen, sondern diese ebenfalls nicht schädigen. Stark künstliche Textilien oder Garne bzw. sehr empfindliches Material kommt also nicht infrage.
Flauschig und praktisch: Den richtigen Stoff finden
Wahrscheinlich kennst du es von daheim: Hast du ein Haustier, bleiben auf Sofa, Sessel und allen anderen Orten der Wohnung überall deren Haare hängen. Hier spielt es fast keine Rolle, aus welchem Material die Bezüge bestehen. Doch einige lassen sich deutlich einfacherer davon wieder befreien, zum Beispiel Microfaser.
Aus dem feinporigen Stoff kannst du das verloren gegangene Fell nämlich wunderbar herauskämmen. Auch kratzfest ist er, was sich besonders gut für Stubentiger eignet. Warum diesen also nicht auch beim Nähen für Hunde und Katzen verwenden? Der einzige Nachteil ist, dass er sich statisch aufladen kann. Weitere Optionen sind deshalb zum Beispiel:
- Baumwolle:
- hervorragende Atmungsaktivität und Absorption, deshalb am besten für Tiere, die viel schwitzen
- Haare bleiben daran auch weniger gut hängen
- leicht zu reinigen
- Nachteil: relativ schwer. Für Hundejacken also beispielsweise weniger geeignet, wenn sich dein Vierbeiner viel bewegt
- Leinen bzw. Canvas
- weich
- leicht zu reinigen
- sehr atmungsaktiv und kühlend
- Fleece
- sehr leicht und anschmiegsam
- super für kalte Tage
- Nachteil: nimmt Feuchtigkeit schlechter auf
- nicht geeignet für Tiere mit Allergien, da diese davon Ausschlag bekommen können
- Wolle
- weich und anschmiegsam
- langlebig, hält gut die Form
- atmungsaktiv
- empfindlicher Stoff, den du vorsichtig behandelt musst
- Nachteil: nicht für Tiere mit langem Fell geeignet, da sich die Haare darin verknoten können
- Polyester
- langlebig und pflegeleicht
- weniger atmungsaktiv, trocknet aber schnell
- lieber für Tiere verwenden, die nicht so stark schwitzen
Um den richtigen Stoff für dein Haustier zu wählen, bedenke also auch dessen Bedürfnisse und was du überhaupt daraus nähen möchtest. Hunde- bzw. Katzenbetten bestehen oftmals auch aus einer Mischung verschiedener Textilien. Einen putzigen Mantel wiederum kannst du aus unserem Jackenstoff zaubern. Wir empfehlen dir zudem, eher zu dunklen Farben oder auffälligen Mustern zu greifen. Dann fallen schlecht auswaschbare Flecke viel weniger auf.
Wenn du gänzlich auf Nummer Sicher gehen willst, dann verwende nur Textilien mit Öko-Tex-100-Zertifizierung. Bei diesen sind alle Bestandteile auf Schadstoffe geprüft worden. Deshalb benutzt man sie auch oftmals für Babyartikel.
Reißfest und robust: Das passende Garn verwenden
Genauso wie bei der Wahl des Stoffes, kommt es hier ganz darauf an, was du eigentlich nähst. Für Hunde, die gern mal fest auf ihren Spielzeugen herumkauen oder wild an der Leine ziehen, muss das Garn wesentlich stabiler sein, als für die, die ruhig auf ihrem Bettchen schlummern. Ist dein Tier eher von zweiterer Natur, kannst du zu herkömmlichen Baumwollfäden greifen, die du wahrscheinlich sowieso schon daheim hast.
Für die kleinen Rabauken unter den Vierbeiner muss allerdings etwas Robusteres her. Hier eignen sich beispielsweise Varianten aus Nylon oder Polyester hervorragend. Diese bekommst du zudem auch in vielen leuchtenden Farben, sodass das Halsband oder die Jacke zum wahren und individuellen Hingucker wird.
Übrigens: Alles, was klein und fein ist, solltest du unbedingt mit der Maschine nähen, selbst wenn du sehr begabt mit den Händen bist. Denn nur so erreichst du eine enge Stichlänge (1,5-1,8 mm/ Einstellung 1 oder 2, bei dickerem Stoff etwas länger) sowie ausreichend Spannung auf den Fäden. Das ist wichtig, damit sich dein Tier nicht aus Versehen darin verfangen kann.
Verschönere deine selbstgemachten Halsbänder und Spielzeuge mit dem passenden Zubehör. Darunter Clips, Klettbändern oder Kordeln.
Bequem und ungefährlich: Das korrekte Füllmaterial wählen
Wenn du Betten oder Spielzeuge nähen möchtest, musst du diese ausstopfen. Doch gerade, wenn dein Haustier öfter auf diesen Dingen herumkaut, können auch kleine Teile der Füllung im Magen landen. Damit es nicht zu unschönen Verstopfungen kommt, achte auch hier ganz genau auf das verwendete Material. Arbeiten kannst du mit:
- Füllwatte aus Polyester
- preisgünstig
- hypoallergen
- waschbar
- leicht
- isolierend
- Nachteil: muss nach einigen Reinigungen ausgetauscht werden und ist nicht besonders dicht. Schwerere Vierbeiner pressen sie schnell zusammen.
- Zedernspäne
- gleichzeitig Mittel gegen Flöhe
- Stoff muss dick genug sein, damit sie nicht hindurchstechen
- nichts für Hunde und Katzen mit sensiblen Nasen
- am besten mit einem anderen Material wie Füllwolle/-watte mischen
- Stoffreste verwerten
- alte kleingeschnittene Bettwäsche, Handtücher und Kleidung recyceln
- kostengünstig und umweltfreundlich
- auch alte Kissen können in neue Formen gestopft werden
- Memory Foam
- weich
- lässt sich einfach zuschneiden
- weniger für Spielzeug geeignet
- helfen Druck auf den Körper bzw. die Knochen oder Gelenke zu verringern
- ideal für ältere Tiere oder jene mit chronischen Krankheiten
Nähen für Hunde und Katzen – eine universelle Napfunterlage
Egal welches Tier du daheim hast, es muss gefüttert werden. Besonders bei recht stürmischen Vierbeinen und wahren Genießern geht dabei gern einmal etwas daneben. Deshalb zeigen wir dir jetzt, wie du eine praktische Napfunterlage nähst. Für Hunde, Katzen oder am eigenen Esstisch kann diese zum Einsatz kommen und dir das Saubermachen erleichtern. Du brauchst:
- Wachstuch oder gewachste Baumwolle (lässt sich leicht abwischen und die Näpfe rutschen nicht so schnell hin und her)
- Schere
- Garn
- Stecknadeln
- Nähmaschine
So geht’s:
- Lege zwei Stück Wachstuch rechts auf rechts aufeinander und schneide sie in der benötigten Größe + 1 cm Nahtzugabe zurecht. Du musst dich hier nicht auf ein typisches Rechteck beschränken, sondern kannst kreativ werden. Was hältst du zum Beispiel von einer Knochenform?
- Fixiere die beiden Teile mit Stecknadeln aneinander.
- Näh einmal rundherum entlang der Nahtzugabe und lass eine Wendeöffnung von etwa 10 cm.
- Du kannst jetzt noch etwas die Nahtzugabe reduzieren, indem du vorsichtig mit einer Schere im Abstand von 0,5 cm den Überschuss wegschneidest.
- Stülpe die Unterlage nun durch die Wendeöffnung um und forme die Ecken bzw. Rundungen gut aus. Dafür kannst du einen Stift oder ein Holzstäbchen verwenden.
- Falte jetzt den Wachstuch-Rand an der noch nicht geschlossenen Öffnung nach innen und nähe diese nah entlang der Kante zu.
- Zum Abschluss empfehlen wir das Ganze noch abzusteppen, damit sich das Material nicht wellt.
Recht einfach, oder? Leg also los und überrasche deinen Vierbeiner mit einem selbstgenähten Geschenk. Wir wünschen viel Spaß dabei!
Weiterführende Links
www.tigerlilythreadsblog.wordpress.com/…/pet-safe-sewing/
www.hillspet.com/…/diy-dog-bed
www.hyaenidae.org/choosing-the-right-thread-for-sewing-cat-and-dog-collars-what-you-need-to-know/