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Nähanleitungen

Ein Muss für jede Küche: einfache & hübsche Topflappen nähen

Bist du auf der Suche nach einem einfachen Nähprojekt, bei dem du nach einem stressigen Tag etwas abschalten kannst? Oder benötigst du noch ein praktisches sowie niedliches Geschenk für deine Lieben? Dann ist dieser Beitrag genau richtig für dich. Wir zeigen dir, wie du ganz einfach Topflappen nähen kannst. Und ob nun für dich selbst oder jemand anderen – parat liegen sollten diese in deiner Küche auf jeden Fall. Jetzt weiterlesen!

Warum gerade Topflappen nähen?

Die Antwort ist ganz einfach: Kochen und Backen macht Spaß und selbst wenn du kein großer Freund davon bist, gehört es doch zu unseren täglichen Aufgaben. Sich allerdings die Finger an heißen Blechen, Pfannen oder Töpfen zu verbrennen, ist weniger angenehm. In diesen Momenten weiß man seinen Topflappen wirklich zu schätzen.

Eine Person hält die Griffe eines blauen Kochtopfs mit einem Küchenhandtuch
Foto: © Edgar Castrejon, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: Unsplash.com

Zudem muss er auch nicht immer rund oder quadratisch sein. Bei diesem recht simplen Nähprojekt kannst du dich kreativ ausleben. Auf diese Weise wird das einfache Küchenutensil gleich zum optischen Highlight. Wähle also Stoffe in deiner Lieblingsfarbe bzw. greife zu Resten, die du noch herumliegen hast. Steppe hübsche Muster auf oder versuche dich an außergewöhnlichen Formen und Patchwork-Designs. Welches Material du dafür benötigst, erfährst du gleich. Möchtest du stattdessen direkt mit dem Topflappen-Nähen loslegen, klicke hier.

Hitzebeständig und isolierend: der richtige Stoff für deine Topflappen

Willst du einen Topflappen nähen, ist das A und O die Verwendung passender Textilien. Denn nicht alle eignen sich dafür. Die ideale Grundlage bildet eine natürliche Faser. Das kann zum Beispiel Baumwolle, Leinen oder Canvas sein. Auch deine alten, ungetragenen Jeans finden hier einen neuen Nutzen.

Auf einer runden grauen Metallplatte liegt ein Topflappen in Form einer russischen Matroschka-Puppe
Foto: © psbitnev, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: Pixabay.com

Von elastischen Stoffen wie Jersey solltest du stattdessen lieber die Finger lassen, da sich die Nähte leicht verziehen und nicht mehr sauber aussehen. Zudem sind künstliche Fasern bzw. Synthetische nicht hitzebeständig. Selbstverständlich schützt das natürliche Gewebe deiner Wahl allein auch nicht deine Hände. Deshalb benötigst du zusätzlich Thermolam Volumenvlies zum Einnähen. Dieses isoliert sowohl gegen sehr hohe als auch niedrige Temperaturen. Eine Alternative zu Vliesstoffen bietet sogenanntes Insul Bright, eine Art dünnes Stück Alufolie, das beidseitig mit Polyester beschichtet wurde.

Mehrere bunte Topflappen übereinander, der oberste mit Giraffenmotiv auf gelbem Grund
Foto: © Fidelisblue, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: Wikimedia.org

Topflappen nähen: mit und ohne Schrägband

Im Folgenden zeigen wir dir, wie du ganz leicht mit oder ohne Schrägband einen Topflappen nähst. Der Einfachheit halber erklären wir das Ganze an einer typisch quadratischen Form. Wie oben aber bereits erwähnt, darfst du auch etwas kreativer werden. Zeichne dir hierfür den gewünschten Umriss auf Papier auf und schneide deinen Stoff sowie Vlies entsprechend zu. Achte nur darauf, Ober- und Unterteil gespiegelt zuzuschneiden. Unser Tipp: Arbeite nicht mit zu filigranen Formen, da das Einfassen mit dem Schrägband sonst sehr aufwendig wird.

Ein simpler Topflappen ohne Schrägband

Hast du nicht sonderlich viel Zeit, um noch deine letzten Geschenke in Form von Topflappen zu nähen, empfehlen wir dir diese Variante. Du brauchst dafür:

Eine Person stellt ein Blech mit frisch gebackenen Plätzchen auf einen grauen Topflappen ohne Schrägband
Foto: © Nichole Michalou, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: Pexels.com

So geht’s:

  1. Schneide alles zu. Wir verwenden bei unserer quadratischen Form für den Stoff 23 × 23 cm. Davon sind 1 cm Nahtzugabe. Diese braucht es beim Thermolan nicht, deshalb benötigen wir hiervon nur 22 × 22 cm.
  2. Lege die Außenteile aus Stoff rechts auf rechts aufeinander. Die späteren Innenseiten sind also jetzt zu sehen.
  3. Obenauf platzierst du das Thermolan.
  4. Forme dein Stück Kordel zu einer Schlaufe und schiebe sie mit der geschlossenen Seite zwischen die zwei Außenteile, sodass lediglich die offenen Enden oben ein bisschen herausstehen.
  5. Näh die Einzelteile nun knapp entlang des Thermolans zusammen und lass eine Wendeöffnung von etwa 5 cm.
  6. Hast du einmal rundherum abgesteppt, stülpe deinen Topflappen durch die Öffnung. Mit einem Stift oder Essstäbchen kannst du die Kanten sauber herausdrücken.
  7. Schlage zum Schluss die Wendeöffnung nach innen und steppe noch einmal rundherum alles knappkantig ab.

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Einen Topflappen nähen mit Schrägband

Kommen wir jetzt zur zweiten Variante des Topflappen-Nähens. Du benötigst dieselben Materialien wie in der vorherigen Anleitung. Allerdings tauschst du die Kordel gegen ein Schrägband aus Baumwolle aus (die Länge entspricht dem kompletten Rand deiner Form + etwas Überschuss (ca. 10 cm) für die Schlaufe). Lege dir zudem ein paar Stecknadeln parat. Verfahre anschließend wie folgt:

  1. Schneide alles zu. Wir verwenden erneut die Maße von 23 × 23 cm, diesmal sowohl für den Stoff als auch für das Thermolan.
  2. Schichte deine Stoffstücke folgendermaßen: Außenstück (linke Seite oben), Thermolan, Außenstück (rechte Seite oben). Du hast jetzt praktisch ein Sandwich aus Textilien vor die liegen.
  3. Stecke die Schichten fest.
  4. Nähe von einer Ecke diagonal mit der Maschine zur anderen Ecke.
  5. Wiederhole den Vorgang für die übrigen zwei Ecken. Nun sollte dein Topflappen in vier Abschnitte unterteilt sein.
  6. Jetzt kannst du nach Geschmack noch weitere Linien einnähen und deinen Topflappen in noch kleinere Abschnitte unterteilen (Stichwort Quilting). Bist du mit dem Muster zufrieden, geht es weiter.
  7. Nimm dein Schrägband, falte es vollständig auf und klappe eines seiner kurzen Enden ein.
  8. Lege es dann bündig links auf rechts entlang der Stoffkante an und stecke es fest oder fixiere es mit Klammern, bis du an der Ecke ankommst.
  9. Nimm nun das vollständig ausgebreitete Schrägband und klappe es im 90°-Winkel nach oben. Der Stoffbruch des Schrägbandes soll dabei diagonal zur Ecke verlaufen. Die Spitze der Diagonale trifft genau auf die Ecke des Stoffes.
  10. Danach klappst du es wieder nach unten und fixierst es entlang der nächsten Kante und immer so fort.
  11. Bist du an der letzten Ecke angelangt, schneidest du das Schrägband mit einem Überschuss von etwa 10–15 cm ab.
  12. Hast du es rundherum fixiert, nähe es mit der Maschine fest.
  13. Folge mit der Nadel der äußeren Knickfalte deines Schrägbands. Kontrolliere zwischenzeitlich, ob es immer noch bündig zur Stoffkante liegt. An der Ecke faltest du das überschüssige Schrägband weg und nähst bis zur diagonalen Knickfalte.
  14. Löse das Ganze nun aus der Maschine, falte den Überschuss wieder auf die andere Seite um und nähe mit derselben Technik entlang der nächsten Kante. Wiederhole diesen Prozess für alle Seiten.
  15. Anschließend faltest du das Schrägband um die Stoffkante. Auf diese Weise wird deine Nahtzugabe automatisch eingefasst.
  16. Klammere bzw. stecke zuerst alle geraden Seiten fest.
  17. An den Ecken achtest du darauf, dass dein Stoff glatt liegt, bevor du das Schrägband umklappst. Halte diesen hierfür dabei mit einem Finger in Position.Form das Schrägband erneut zu einer kleinen Diagonalen, die in die Ecke zeigt.
  18. Achte beim Festnähen jetzt darauf, dass du die Naht ganz knapp entlang des Schrägbandes setzt und die vorherige dadurch bedeckt wird.
  19. Zuletzt den Überschuss deines Schrägbandes zusammenfalten und um die Hälfte umklappen, damit eine Schlaufe entsteht. Diese an der Ecke festnähen.
Auf einem rot-schwarz-karierten Untergrund liegen Ausstechformen für Plätzchen und ein floraler Topflappen mit roter Schrägband-Umrandung
Foto: © J R Lopez, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: Unsplash.com

Nach dem Topflappen-Nähen ist vor der Pflege

Ähnlich wie Ofenhandschuhe kommen auch deine Topflappen irgendwann einmal mit Essen in Kontakt. Und auch wenn sich keine eindeutig wahrnehmbaren Flecken abzeichnen, setzen sich mit der Zeit Rückstände auf dem Stoff ab. Damit in deiner Küche also alles hygienisch bleibt, solltest du sie regelmäßig reinigen.

Hierfür kannst du sie einfach mit in die Waschmaschine werfen. Orientiere dich dabei idealerweise an den Herstellerangaben deines gewählten Stoffes. Bist du dir unsicher, wäschst du sie am besten bei nicht mehr als 30 °C. Bei sehr hartnäckigen Flecken kannst du spezielle Reiniger verwenden. Grundsätzlich ist es jedoch einfacher diesen vorzubeugen, indem du deine Topflappen regelmäßig säuberst.

Passiert es, dass sich Brandflecken bzw. -löcher darin gebildet haben, ist es an der Zeit, sie auszusortieren. Denn dann ist die Isolierung nicht mehr gegeben und du könntest dich im schlimmsten Fall verbrennen. Möchtest du sie nicht direkt wegwerfen, empfehlen wir, sie als Untersetzer umzufunktionieren.

Weiterführende Links
www.sewsimple.de/schraegband-annaehen/
www.de.wikipedia.org/wiki/Topflappen
www.utopia.de/…/ofenhandschuhe-und-topflappen-waschen-so-wirst-du-fiese-flecken-los/

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